21.03.2025
E-Mobilität: Kritik an hohen Ladetarifen
Sind die Tarife zum Laden von E-Autos in Deutschland zu hoch? Der Verband der Automobilindustrie (VDA) ist davon überzeugt.

Quelle: enerNEWS-Partner ASEW

In einem Positionspapier des VDA heißt es, hohe Ladepreise an öffentlichen Ladepunkten seien einer der zentralen Stolpersteine der Elektromobilität.

Laut der VDA-Präsidentin Hildegard Müller sei es für die Mobilitätswende entscheidend, dass das Laden von Elektrofahrzeugen einfach und transparent sei und vor allem einen Preisvorteil biete. Aktuell koste das Laden des E-Autos an öffentlichen Punkten zwei- bis dreimal mehr als beim privaten Laden. Hinzu käme, dass die Preisspanne beim öffentlichen Laden enorm groß sei und man oft mehrere Ladeverträge benötige, um möglichst günstig zu laden. „Wir brauchen dringend Lösungen, die den Umstieg auf die Elektromobilität erleichtern“.

Im vergangenen Jahr ging die Zahl der Neuzulassungen bei Elektroautos im Vergleich zu 2023 um 27 Prozent zurück. Die Zulassungsziele für das Jahr 2030 (15 Millionen E-Autos) sind damit deutlich schwerer zu erreichen. Mit Stand 01. März 2025 sind rund 1,7 Millionen reine E-Autos, rund eine Million Plug-In-Hybride und 1.807 brennstoffzellenangetriebene Fahrzeuge in Deutschland zugelassen. 

Günstige Strompreise, so das VDA-Positionspapier, seien die „beste Förderung für Elektroautos“. Insbesondere die Netzentgelte können bei DC-Schnellladern mehr als 20 Cent je Kilowattstunde des Gesamtpreises ausmachen. Der VDA beruft sich dabei auf eine Studie von Agora Energiewende aus dem Jahr 2021. Um die Netzentgelte zu senken befürwortet der VDA eine staatliche Kofinanzierung als zeitliche Übergangsmaßnahme. Darüber hinaus seien eine „bessere Regulierung der Ladepunktbetreiber“ und Anreize für eine bessere Netzauslastung notwendig. 

Darüber hinaus sieht der VDA im Ladesäulenmarkt fehlenden Wettbewerb in lokalen Märkten. Hier beruft sich der VDA auf den Abschlussbericht zur E-Ladeinfrastruktur des das Bundeskartellamts vom Oktober 2024. Die Kartellwächter kritisieren darin die Flächenvergabe, die oft exklusiv oder bevorzugt an kommunale Unternehmen gehe. Dadurch gebe es für E-Auto-Besitzer kaum Auswahl. 

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