25.03.2025
Finnischer Energieversorger: Nordische Atomkraftprojekte vorerst nicht wirtschaftlich tragfähig
Neue Kernkraftprojekte in den nordischen EU-Ländern seien aufgrund niedriger Strompreise und starken Schwankungen vorerst nicht wirtschaftlich tragfähig.

Quelle: enerNEWS-Partner EURACTIV

Der finnische Energieversorger Fortum forderte die EU auf, die Kernkraftindustrie zu unterstützen.

Aktuelle Kernenergieprojekte könnten nur „durchführbar“ sein, wenn sie durch eine erhöhte Kundennachfrage und einen „soliden Rahmen für die Risikoteilung“ unterstützt würden, erklärte Fortum in einer Stellungnahme zur Veröffentlichung einer neuen Machbarkeitsstudie für Kernkraft. Als Beispiel nannte das Unternehmen ausdrücklich die Bemühungen der schwedischen Regierung.

„In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die neue Nachfrage in den nordischen Ländern in erster Linie durch neue Onshore-Wind- und Solarkraftwerke in Verbindung mit Flexibilitäts- und Speicherlösungen sowie durch die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Kernkraftwerke gedeckt werden“, sagte Fortum-Chef Markus Rauramo in der Erklärung und bezog sich dabei auf scheinbar Finnland und Schweden.

„Neue Kernkraftwerke könnten die nordischen Länder frühestens in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre mit neuer Energie versorgen, wenn die Markt- und Regulierungsbedingungen stimmen.“

Die vollständige Studie von Fortum ist nicht öffentlich zugänglich. Doch die am Montag veröffentlichten Folien fordern die politischen EU-Entscheidungsträger auf, die nukleare Produktionskapazität auf verschiedene Weise zu unterstützen – angefangen bei der „vollständigen Anerkennung der Kernenergie als kohlenstoffarme Energiequelle, insbesondere für die saubere Wasserstoffproduktion“.

In dem Dokument wird außerdem gefordert, das Verfahren zur Sicherung staatlicher Beihilfen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ein weiterer Vorschlag ist, dass die Europäische Investitionsbank bei der Finanzierung neuer Kernkraftreaktoren einspringt und EU-Fonds wie Invest EU und der Fonds für einen gerechten Übergang ebenfalls für solche Projekte genutzt werden.

[AW/KN]

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