22.06.2025
Braucht Deutschland eine Strategische Erdgas-Reserve?
Die Bundesregierung prüft offenbar derzeit, ob Deutschland eine strategische Gasreserve schaffen sollte. Wie der Brnachendienst Bloomberg berichtet, habe das Bundeswirtschaftsministerium Experten beauftragt, die Machbarkeit staatlicher Gasspeicher zu prüfen.

Quelle: enerNEWS-Partner ASEW

Bloomberg beruft sich auf „darüber informierte Kreise“.

Eine Regierungssprecherin erklärte, das BMWE habe eine umfassende empirische Studie zum Gasmarkt ausgeschrieben. Die Speicher seien darin nur ein Aspekt.

In Europa verfügt Deutschland über einige der größten Speicherstätten. Derzeit gibt es jedoch Schwierigkeiten, die Vorräte wieder aufzufüllen. Die Kavernen sind ungewöhnlich leer und sie schnell zu füllen könnte am Markt Preisspitzen bewirken, weshalb die EU die Lockerung der diesbezüglich Vorgaben erwägt. Bislang werden die meisten Gasspeicher von privaten Unternehmen befüllt. Sie kaufen im Sommer und bezahlen für die Lagerung bis zum Winter, um das Gas dann gewinnbringend wieder zu veräußern.

Betreiber wie Uniper haben bereits mit der Schließung unrentabler Standorte gedroht. Da Deutschland Gas für weite Teile der Wirtschaft braucht, zieht die Regierung deshalb staatliche Reserven in Betracht. 

Der Bund orientiert sich dabei an den USA und ihrer strategischen Ölreserve. Diese ist die größte solche Notreserve der Welt. Sie fungiere laut US-Energieministerium als wichtiges Mittel zur Abschreckung gegen Ölimportstopps und als Instrument der Außenpolitik.
 
Einige EU-Mitglieder wie Italien und Österreich verfügen bereits über staatlich kontrollierte strategische Gasreserven, die dem Rest des Marktes aber nicht frei zur Verfügung stehen. Die staatlichen Reserven decken durchschnittlich etwa 11 Prozent der gesamten Speicherkapazität der EU.

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